Die Logistik-Branche ist im ständigen Umbruch. Hier findet Ihr nützliche Informationen und News, die alle Trucker betreffen, etwa zu Zoll, Rechtsvorschriften oder Versicherungen in den verschiedenen Ländern der EU.
Deine Rechte und Pflichten als Trucker
Dabei geht es nicht nur um Verkehrsregeln und Fahrzeuge, sondern auch um Deinen Status als Fahrer. Welche Rechte hast Du, lohnt es, sich zu organisieren? Wer haftet bei einem defekten Fahrzeug, wenn die Ladungssicherheit fehlt, was tun, wenn der Chef zu Lenkzeitüberschreitung drängt? Was ist mit Deiner Gesundheit, den Spesen, wer ist für das Laden zuständig, welcher Vertrag ist seriös und welcher nicht?
Aktuelle Entwicklungen und Debatten
Ich schreibe auch zu Trends, Debatten und aktuellen Entwicklungen in einzelnen Segmenten und der gesamten Logistik-Branche. Wie solidarisch ist die Zunft, was bedeutet Dumping für Deinen Arbeitsplatz? Was ändert sich, wenn Großbritannien die EU verlässt und wenn weitere Grenzen kontrolliert werden? Wie steht es um Abgasverschärfungen für Brummis, Umweltzonen, was kommt nach dem Diesel?
Große und kleine Fragen zu Branche und Arbeitsplatz für Trucker
Ich berichte über die kleine und große Fragen von Truckern, schließlich haben wir im Cockpit viel Zeit zum Nachdenken. Und wer wenn nicht wir wüsste besser, wie eine truckerfreundliche Welt aussehen sollte?
Ab sofort klettern die Temperaturen im Thermometer immer höher und wir können uns über Sonne und gutes Wetter freuen. Wer sich nun allerdings die kommenden Tage auf der Autobahn befindet und in den Pausen in der prallen Sonne parken muss, sollte einige Dinge beachten, denn das heiße Wetter bringt nicht nur Positives mit sich: Mit hohen Temperaturen steigt gleichzeitig auch das Unfallrisiko. Während der Unfall-Anteil an Tagen unter 15 Grad Celsius bei 47 Prozent liegt, steigt dieser auf 63 Prozent an Tagen über 25 Grad Celsius an. Demnach ereignet sich jeder siebte schwere Unfall bei heißem Wetter. Um dies vorzubeugen, sollten diverse Tipps befolgt werden.
Ausreichend viel Trinken
Um der nachlassenden Konzentration während des Fahrens bei heißem Wetter entgegenzuwirken, ist es wichtig, ausreichend viel zu trinken. Bis zu drei Liter Flüssigkeit sollten dabei zu sich genommen werden. Geeignet sind vor allem Wasser, Tee oder Saftschorle. Diese sollten ungezuckert und auf Zimmertemperatur gehalten werden, denn das zusätzliche Herunterkühlen kalter Getränke stresst den Magen. Außerdem können durch den Temperaturausgleich Schweißausbrüche entstehen.
Des Weiteren ist es unumgänglich, auf die regelmäßige Einnahme von fruchtsäurehaltigen Produkten zu achten, um die durch das Schwitzen verlorenen Mineralstoffe wiederzugewinnen. Eine verlängerte Pause sollte umgehend genommen werden, wenn sich Kopfschmerzen oder Schwindelanfälle bemerkbar machen. Auch lieber auf schwere Kost und größere Mengen Kaffee verzichten.
Die richtige Temperatur im Fahrzeug
Auch bei der Einstellung der Klimaanlage müssen grundlegende Punkte berücksichtigt werden. Beispielsweise darf die Innentemperatur maximal sechs Grad kälter als die Außentemperatur sein, denn sonst können schnell Kreislaufbeschwerden oder sogar Erkältungen auftreten. Dabei eignen sich Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius am besten. Zudem darf die Luft der Klimaanlage nicht direkt auf den Körper gerichtet sein, denn sonst können Verspannungen in den Muskeln auftreten.
Im Schatten parken
Gerade während des Parkens müssen Aufenthalte in der Sonne vermieden werden. Folglich können Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen entstehen. Wenn Benommenheit und Übelkeit hinzukommen, sollte umgehend ein schattiger Platz aufgesucht werden, denn das sind mögliche Anzeichen für einen Hitzeschlag. Im höchsten Notfall muss sogar ein Arzt aufgesucht werden. Auf der Autobahn kann dann auch die Notrufsäule betätigt werden.
Darüber hinaus erhitzen sich die Oberflächen im Innenraum des Fahrzeuges auf bis zu 60 Grad Celsius, im schlimmsten Fall können sich sogar Hautverbrennungen zugezogen werden. Zur Prävention die Windschutzscheibe während des Parkens einfach abdecken.
1900 Kilometer Reichweite mit neuem Elektro-LKW von Nikola Motors
Das 2014 gegründete US-Start-Up Nikola Motors, das mit der Erstellung von innovativen Elektro-Fahrzeugkonzepten bereits für viel für Aufmerksamkeit sorgte, hat im Rahmen eines Kunden-Events vier neue Modelle vorgestellt: Zwei Brennstoffzellen-LKW, einen Jet-Ski und einen Geländewagen.
Ziel ist es laut Gründer Trevor Milton, eine Zukunft ohne Emissionen zu schaffen: „Wir wollen alles in der Transportbranche umwandeln. Mit der Vision von Nikola wird die Welt sauberer, sicherer und gesünder sein.“
Innovative Trucks mit hoher Reichweite
Für den nordamerikanischen Markt präsentierte Milton den Nikola Two, der zusammen mit dem Nikola One 2020 ausgeliefert werden soll. Beide Fahrzeuge sind mit einem 735 kW starken Elektroantrieb sowie einer 320 kWh großen Batterie ausgestattet. Mithilfe des Wasserstofftanks ist eine Reichweite von bis zu 1900 Kilometern möglich. Nach eigenen Aussagen liegen bereits über 13.000 Vorbestellungen beider Modelle vor.
Ab 2022 erscheint für den europäischen Markt der Nikola Tre. Der Truck, der eine Reichweite von bis zu 1200 Kilometern erreicht, wird in Europa gefertigt. Die ersten Tests werden voraussichtlich in Norwegen durchgeführt.
Kooperation mit Bosch bringt bahnbrechende Neuerungen
Nikola Motors setzt bei der Technologie für seine Wasserstoff-LKWs auf das deutsche Unternehmen Bosch. Dank eines Ingenieurteams, das auf die Standorte Deutschland und USA verteilt ist, konnte die Vision nach 220.000 Stunden Entwicklungs-Zeit umgesetzt werden. Dazu äußert sich auch der Vizepräsident Boschs, Jason Roycht: „Durch die enge Zusammenarbeit haben Bosch und Nikola voneinander gelernt und sich gegenseitig angespornt. Der Nikola Two ist nicht nur eine einfache Weiterentwicklung des Schwerlasters von heute. Er ist revolutionär.“
Nikola Motors und Bosch haben in ihrer Kooperation den Antrieb sowie das Fahrgestell, in dem dieser integriert ist, gemeinsam entwickelt. Zudem war Bosch auch an der Kreation der weltweit ersten elektrifizierten Achse für Nutzfahrzeuge mit Doppelantrieb beteiligt. Somit vereint die Achse Motor, Getriebe und Antriebselektronik in einem Gehäuse.
Weitere Tools sind unter anderem das zentrale Steuergerät Vehicle Control Unit (VCU), das Echtzeit-Monitoring, Over-the-Air-Updates und das Betreiben der Fahrzeuge ohne Ausfallzeiten ermöglicht. Auf Außenspiegel wird beim Nikola-Fahrzeug komplett verzichtet. Mithilfe eines Mirror Cam Systems und Videosensoren, die an der äußeren Fahrzeugkabine angebracht sind, ist die Sicherheit während des Fahrens enorm erhöht. Auch wird der Luftwiderstand durch die fehlenden Außenspiegel reduziert, wodurch deutliche aerodynamische Vorteile entstehen. Ein Perfectly Keyless System erlaubt zudem die Öffnung des Fahrzeugs via Smartphone-App.
Volvo gehört zu den Pionieren in Sachen Elektromobilität. Das stellt der schwedische Konzern derzeit in einem gigantischen Feldversuch mit Elektro-LKW im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien unter Beweis.
Volvo: Smarte Elektro-LKW im Praxis-Test
Seit Anfang 2019 rollen elektrisch betriebene Trucks von Volvo über die Straßen Kaliforniens. Insgesamt 23 Demo-Trucks kommen in einem groß angelegten Feldversuch beim Logistikdienstleister NFI Industries zum Einsatz. Die schweren Brummis sind zugelassen für 15 Tonnen. Der US-amerikanischen Klassifizierung entsprechend gehören die „Heavy Duty Vehicles“ daher zur Klasse 8.
Laut NFI können durch den Einsatz der Elektro-LKW 3,5 Tonnen Luftschadstoffe und 3.020 Tonnen Treibhausgase pro Jahr eingespart werden. Außerdem sind sie mit Smart Technologies ausgestattet, die ihre Effizienz erhöhen sollen. Mittels „Remote Diagnostics“ beispielsweise werden Störungen an der Bordtechnologie über das Internet fern-diagnostiziert und, wenn möglich, auch gleich behoben. Der Vorteil: Der LKW muss wegen eines kleineren Schadens nicht in die Werkstatt.
Milliarden-Investition in Elektromobilität
Das Feldversuch-Projekt Volvo LIGHTS (Low Impact Green Heavy Transport Solutions) wird in Zusammenarbeit mit 16 Branchen-Spezialisten umgesetzt. Es ist Teil einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen Volvo und South Coast Air Quality Management District (SCAQMD). Letzterer ist für die Reduktion von Emissionen in Südkalifornien zuständig. Das Projekt wird subventioniert: Es erhält 44,8 Millionen US-Dollar aus dem Emissionsrechtehandel.
Wenn der Praxistest erfolgreich ist, wird Volvos nächster Schritt nicht lange auf sich warten lassen. Der Verkauf von Elektro-LKW soll in den USA bereits Anfang 2020 beginnen. „Das ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung unserer Vision von Nullemission. Wir sind überzeugt, dass der Elektro-LKW-Verkehr ein wichtiger Impulsgeber für nachhaltige Transportprozesse sein wird“, sagte Claes Nilsson, der Präsident von Volvo Trucks anlässlich der Präsentation des Projekts.
Elektro-Müllabfuhr in Hamburg
Doch LIGHTS ist keineswegs der einzige Feldversuch der Schweden. In Hamburg ist bereits seit Mai 2018 ein Volvo FE Electric im Einsatz. Der Schwerlast-LKW mit drei Achsen tut seinen Dienst bei der Stadtreinigung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Er erledigt die Hausmüll-Entsorgung beinahe geräuschlos. Und die Hamburger Luft bleibt durch weniger Abgase ein bisschen sauberer. Doch die neue Technologie muss unter harten Bedingungen bestehen. Denn Fahrzeuge der Stadtreinigung müssen im Alltag ständig halten und wieder anfahren. Das bedeutet enormen Verbrauch und Verschleiß.
Der Hamburger Volvo FE verfügt über zwei Elektromotoren mit 370 kW Maximalleistung und ein Zweiganggetriebe. Die Energie wird in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert. Diese Akkus haben ein ordentliches Gewicht: jeweils eine halbe Tonne. Allein durch die Batterien wurde das Fahrzeug so schwer, dass die Zulassung für 26 Tonnen nicht mehr genügte. Eine Genehmigung für 27 Tonnen musste beantragt werden.
Der Spezial-LKW ist mit einem Aufbau der FAUN Umwelttechnik GmbH ausgestattet, Europas führendem Aufbauhersteller für Entsorgungsfahrzeuge. Zwei E-Motoren mit einer Maximalleistung von 370 Kilowatt sorgen für den Antrieb. Das entspricht 500 Pferdestärken. Das Fahrzeug fährt aber nicht nur mit elektrischem Antrieb. Auch seine anderen Funktionen werden mit Strom betrieben – etwa die rotierende Trommel oder die Kippvorrichtung. Der Strom für all das wird in Hamburg übrigens ökologisch produziert: mit Windkraft und Fotovoltaik.
Weltrekord in der Schweiz
Diese Fortschritte von Volvo sind beeindruckend. Doch einen echten Weltrekordler findet man weder in Kalifornien noch in Norddeutschland. Der Muldenkipper eDumper ist der größte Elektro-LKW der Welt. Und er wurde in der Schweiz produziert. Seit Mai 2018 ist er im Berner Jura im Einsatz. Das Nutzfahrzeug mit 58 Tonnen Leergewicht und 65 Tonnen Zuladung wurde von der Berner Fachhochschule zusammen mit der NTB Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs sowie dem Forschungsinstitut Empa, der Kuhn Schweiz AG und der Lithium Storage GmbH entwickelt.
Der eBumper besitzt die größte Batterie, die je in ein Elektro-Fahrzeug eingebaut wurde. Die ist mit ihren 4,5 Tonnen etwa so schwer wie zwei Mittelklasse-PKW. Doch die Öko-Bilanz stimmt: Der eBumper spart laut Empa pro Jahr 1.300 Tonnen Treibhausgase und 500.000 Liter Diesel.
Gefahrgut unbeschadet transportieren – diese Vorschriften müssen beachtet werden
Um dazu befugt zu sein, Gefahrgut zu transportieren, benötigen LKW-Fahrer eine spezielle Lizenz. Der sogenannte ADR-Schein kann nur durch den Besuch spezieller Kurse und Seminare erworben werden, die in der Regel mehrere Tage dauern und erst durch eine bestandene Prüfung erfolgreich beendet sind. Da es sich bei Gefahrgütern um Stoffe handelt, die eine Bedrohung für Umwelt, Mensch und Tier darstellen, ist eine solche Schulung mehr als notwendig. Auch die Auffrischung des Kurses nach fünf Jahren darf nicht in Vergessenheit geraten.
Sicherer Transport hilft dabei Strafen zu vermeiden
Die Speditionen und ihre Fahrer selbst sind für die Einhaltung der ADR (Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) verantwortlich. Die gesamte Beförderungskette vom Be- und Entladen, dem Abfüllen, Kennzeichnen und Verpacken der Güter muss einwandfrei gewährleistet sein. Unterlaufen den Verantwortlichen Fehler, werden diese mit hohen Bußgeldern geahndet.
Die häufigsten Fehler, die geahndet werden:
1. Mit der ADR-Schulung hört die Information für Mitarbeiter auf
Der Umgang mit Gefahrgut muss trainiert werden. Bei den vielen Vorschriften werden wichtige Regeln wie Rücksicht auf die vorgeschriebene Verladetemperaturen oder das strikte Rauchverbot in der Nähe von explosiven Stoffen schnell vergessen. Auch, dass einige Stoffe nicht zusammen innerhalb einer Ladung transportiert werden können, ist stets zu bedenken. Um dem gerecht zu werden, müssen die Verantwortlichen eine genaue Route planen und einhalten.
2. Mangelnde Informationen zum Gefahrgut
Kennzeichnet ein Unternehmen Gefahrgüter nicht ausreichend, können bei einem Unfall nicht schnell genug die nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Daher ist es essenziell, dass spezielle Markierungen am LKW sowie am Behältnis selbst angebracht werden. Dazu gehören ein rautenförmiger Gefahrenzettel, der die Nummer der Gefahrgutklasse sowie das entsprechende Gefahrgutsymbol mitteilt. Komplettiert wird die Information durch eine orangefarbene Gefahrentafel, die unter anderem darüber Auskunft gibt, ob mit Wasser gelöscht werden darf, falls es zu einem Brand kommt. Beim Anbringen der Beschilderung ist unbedingt darauf zu achten, dass diese gut sichtbar ist und nicht verdeckt wird.
3. Spezielle „Erste-Hilfe-Ausrüstung“ für Gefahrgut fehlt
Neben den üblicherweise vorgeschriebenen Bestandteilen, die eine ordnungsgemäße Erste-Hilfe-Ausrüstung enthalten muss, gibt es weitere, die bei Gefahrguttransporten mitgeführt werden müssen. Das Warndreieck, der Erste-Hilfe-Kasten und die Warnweste werden also unter anderem durch den ABC-Feuerlöscher mit Pulver ergänzt. Werden gefährliche Flüssigkeiten befördert, müssen außerdem Kanalabdeckungen, Auffangbehälter, Schaufel und Besen vorhanden sein. Nicht zu vergessen ist für die Fahrer zudem ein spezielles Merkblatt, das genaue Auskunft darüber gibt, wie bei einem Unfall vorgegangen werden muss.
Lkw-Maut: Gewichts- und Achsklassen richtig einstellen
Wir haben bereits im Dezember letzten Jahres über die Einführung der neuen Mauttarife zum 01.01.2019 berichtet. Dabei tritt immer wieder die Frage auf, was denn die LKW Maut pro Kilometer kostet.
Toll Collect hat hier eine gute Übersicht erstellt: Der Mauttarif setzt sich zusammen aus dem Anteil für die Infrastrukturkosten (Gewichtsklasse), dem Anteil für die Luftverschmutzung (Schadstoffklasse) und dem Anteil für die Lärmbelastung. Es ist ganz wichtig darauf zu achten, dass die Gewichtsklasse vor jeder Fahrt korrekt eingestellt wird.
Insbesondere bei Fahrzeugen, die mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 18 Tonnen registriert sind, ist seit Januar 2019 erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Auf ihrer On-Board Unit (OBU) sind 18 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gespeichert. Fährt der Lkw dann aber mit einem Hängeroder Auflieger, muss die Gewichtseinstellung auf der OBU angepasst werden. Angezeigt wird dann „>18 t“. Anschließend ist noch die Zahl der Achsen auf der OBU anzugeben; auswählen kann man„bis 3“ sowie„4 und mehr Achsen“.